Auf Wunsch habe ich nochmals eine neue Version der Offline-Unterschriften Liste angefertigt, für das Sammeln von Unterschriften „da draußen“, in der (momentan allerdings äußerst widrigen) physikalischen Umwelt, welche manchmal auch als „Meatspace“ bezeichnet wird, nämlich mit folgendem Disclaimer:
„Der Unterzeichner widerspricht außerdem der Veröffentlichung der Daten, zb über das Internet. (Es gibt zum Thema auch eine Online Petition, bei der der Name des Unterzeichners dann auftaucht – deswegen hier dieser Hinweis) Wer will kann diese Liste auch selbst abschicken zum: Deutschen Bundestag — Petitionsausschuss — z.H. Kersten Naumann, MdB, Vorsitzende des Petitionsausschusses — Platz der Republik 1 — 11011 Berlin (mehr Infos: http://ccc.de/petition)“
Nun, viel Spaß beim Auslegen im Foyer Eurer Stadtbücherei, Universität oder Schule, in der Teeküche Eures Büros, im Kopierraum der Etage, im Internetcafe an der Ecke, auf dem Mädchenklo in der Disko oder einfach nur im eigenen Auto – jeder der jetzt noch mitfahrn will muss erst mal unterschreiben!
hihihi – mir ist beim benennen der Datei gerade aufgefallen das Wahlcomputer abgekürzt WC sind! Kacke dahin, wohin sie gehört!
Außerdem gibt es interessante Neuigkeiten, denn der Direktor der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) hat der c’t ein Interview gegeben, wobei er neben der Tatsache, dass nach dem Nedap-Hack die Aussage, die eingesetzten Wahlgeräte seien hinreichend manipulationssicher – natürlich neu geprüft und bewertet werden muss. Außerdem:
„Es gibt bei diesem Konzept keinen absoluten Schutz gegen Insider-Angriffe.“
„Das ganze Bauartprinzip, das hier dem Verfahren zugrunde liegt, basiert auch auf dem Vertrauen in den Hersteller.“
Und
dass eine Manipulation zwar theoretisch möglich, praktisch aber unwahrscheinlich ist.
Gehts noch? Da möchte ich dann doch bitte dagegen halten, dass beim derzeitigen System eine Manipulation zwar praktisch möglich, theoretisch aber unwahrscheinlich ist….
Das ist mir dann doch echt lieber – denn diese praktische Möglichkeit ist so verschwindend gering, dass die Theorie hier die praktische Möglichkeit (bei der auch ein immenser Personalaufwand nötig wäre) in Grund und Boden argumentieren kann.
Heise fasst in dem Artikel zum Interview auch noch ganz schön zusammen:
In dem c’t-Gespräch bestätigt Richter zudem eine Reihe gravierender Lücken in dem „Gesamtkonzept“. So gibt es beispielsweise keine eindeutige Verpflichtung der Städte und Gemeinden, die Geräte zwischen Wahlen geschützt aufzubewahren, ebenso keine Vorschriften, die lediglich gesockelten und leicht austauschbaren EPROMs mit dem Steuerungsprogramm zu versiegeln. Genauso wenig ist es vorgeschrieben, dass Wartungszugriffe durch den Hersteller protokolliert werden. Das ganze Prinzip der Bauartzulassung beruhe darauf, erklärte Richter, „dass ein Muster geprüft wird und dass der Inhaber der Zulassung – also der Hersteller – mit dem Vertrauen ausgestattet wird, damit entsprechend umzugehen“.
Na, also langsam bin ich mir wirklich sicher, das Andreas recht behalten wird mit dem, was er im August in einem Interview sagte: „ich hoffe dass wir bis zur nächsten Bundestagswahl das Thema vom Tisch haben und wir alle wieder mit Papier wählen“
Denn er sagt außerdem: „Warum das Innenministerium dafür ist, entzieht sich übrigens komplett meiner Vorstellung; also auch die Stellungnahme des Innenministeriums zum Thema Wahlcomputer war sowas von frei jeglicher Sachkompetenz in Fragen Sicherheit, dass man sich fast schon fragen muss ob das nicht Vorsatz ist.“ Hui hui hui. Wenn die allerdings jetzt, nach der Petiton und den oben genannten neueren Informationen sich weiterhin so doof stellen, dann würde ich fast auch auf den Gedanken kommen, denen Böses zu unterstellen….